Real Time Analytics

| praise to the in-betweener |

Posted: April 15th, 2013 | Author: | Filed under: sound, word | No Comments »

“irgendjemand hat es geschafft, in einer welt aus beton und stahl viele kleine biotope heran zu ziehen, in denen der efeu die alten lagerhallen und eisenbahnschienen überzieht, in der die natur einen zaghaften tanz mit der industrie beginnt und sich bald nicht mehr verdrängen lässt. irgendjemand hat aus einer ganz normalen straße eine allee gemacht, und irgendjemand hat beschlossen, dass hier die farblose vergangenheit ruht, die zum nährboden für die gegenwart wird. und zwischen dem vergangenen, uns, und den tauben, liegt irgendwo die zukunft.” (aus: taubenblau – hensen, in: ruf (hg.): kopfkohle, s. 44)

there’s a gap in between
there’s a gap where we meet
where i end and you begin

X’ will mark the place
like parting the waves
like a house falling in the sea.

 

 


| take the future downtown – suuns |

Posted: März 16th, 2013 | Author: | Filed under: sound, word | No Comments »

speaking with haruki murakami’s words, the suuns make you feel, that the storm of reality comes hovering closer and closer, then retreating again into the distance (cf. 1Q84, p. 53). listening to music is comfort. but new music has to be born outside of the comfort zone, it’s never born from comfortable circumstances (cf. p. 25). it’s more than an expression, it’s a confirmation of existance, the mere concept of being and remembering. like tengo said: “our memory is made up of our own individual memories and our collective memories. the two are intimately linked.” (p. 322) so what’s music history made of, individual or collective memory?


| taaaakee onnnn meee |

Posted: Februar 4th, 2013 | Author: | Filed under: sound, word | No Comments »

ya ya ya, eine gratis-single vorweg. the strokes warten mit ihrem fünften studioalbum auf. aus der pipeline springt bereits ein erster song. aber die introtöne verwirren: a-ha, major tom, techno-mikado? nach dem eher enttäuschenden vierten album, angels, scheint der tourbus nach skandinavien gereist, um ein paar anachronistische synthitöne zu sampeln. eine erste würdigung der internet-community bleibt jedoch vorerst aus, höchstens szeneapplaus braust nach knapp einer minute auf, als casablanca kurz die wäscheklammer abnimmt und gewohnt tiefe töne anschlägt. danach geht das tetris-spiel weiter. ob wohl auf der neuen platte auch ein feat. mit cher sein mag?

you ask me to stay,
you ask me to stay,
you ask me to stay,
but there’s a million reasons to leave


| accidental play of the week – five |

Posted: Januar 23rd, 2013 | Author: | Filed under: acc. play of the week, sound, word | No Comments »

sind sie auch diese intertextuellen und intertonalen referenzen leid? ja? diese andeutungen, hinführungen, in-spi-ra-ti-oo-nen. diese dinger, die just im selben beutel mit den pla-gi-aa-ten herumliegen. ob nun harrowdown hill von radiohead die geschichtsschreibung des irak-kriegs tangiert, ob nun cassie von flyleaf die geschichte eines amoklaufs nachschreibt, ob nun bright eyes radio-beethoven auf dem ohr hatte, als er road to joy schrieb, es ist mir schnuu-hu-pe. deswegen höre ich mir wohlwill strasse von friska viljor  an und erfreue mich der ironischen direktheit von folklorisch-tanzbarem beat, überoberton-refraingesang und crescendohaft-lockerer songstruktur. und nein, ich höre hier keine beatles-allegorien heraus, keine hindeutungen auf zebrastreifen und popgeschichte, ich höre einfach nur zu. und mein fuß wippt so locker flockig wie zuletzt zu little talks von den genialischen of monsters and men.

“wohlwill strasse” ist der fünfte song aus der offjournal-reihe “accidental play of the week – die musikalische halbe stunde reise nach jerusalem, bei der der song gewinnt, der im ohr stehenbleibt.”

 


| accidental play of the week – four |

Posted: Dezember 27th, 2012 | Author: | Filed under: acc. play of the week, sound, word | No Comments »

die band mellowdrone um sänger jonathan bates ist bekannt für ihre mollbeladenen zwischentöne zur durparty an den stränden von los angeles. genau eine dekade dauerte es jedoch, bis die band 2009 auf ihrem siebten studioalbum „angry bear“ im song „elephant“ ihre lo-fi attitüde zur perfektion mischte. dumpfer, verschrobener sound, eingängiger indie-refrain aus der waschtrommel und knarziger bassteppich vom trödel. weshalb gerade ein elephant auf einer bärenplatte für den stärksten song herhalten musste, bleibt ungelöst. den song auf symbolischen gehalt zu prüfen, läge sicherlich nicht im sinne der urheber, ließe sich aber durch die tierwahl vorzüglich analysieren. mellowdrone singen: „elephant, oh elephant, one step ahead of time“. elefanten sind stolze tiere, und für den menschen kaum greifbar. groß und grau, behände und ungelenk, schreckhaft und schwer. sie verbreiten eine wohlig warme ruhe. wann immer sie furcht einflößen, überraschen sich die menschen dabei, dass die furcht eine bloße projektion der eigenen unsicherheit ist. orwell schrieb in seiner kurzgeschichte „einen elefanten erschießen“: sobald ich den elefanten erblickt hatte, wusste ich mit absoluter gewissheit, dass ich ihn nicht zu töten brauchte. […] aus der nähe sah der friedlich grasende elefant nicht gefährlicher aus als eine kuh.“ trotzdem tat er es am ende. seine geschichte bedient sich der metapher des elefanten, um die ohnmacht und die beschränktheit der menschen in einer bestimmten gesellschaftsordnung zu dechiffrieren. vielleicht ein grund, warum das motiv im modernen popdiskurs zunehmend anwendung findet. the white stripes haben es vorgemacht.
aber lassen wir es gut sein. es ist schließlich nur ein song. und ein song ist ein song, nada mas. oder?

“elephant” ist der vierte song aus der offjournal-reihe “accidental play of the week – die musikalische halbe stunde reise nach jerusalem, bei der der song gewinnt, der im ohr stehenbleibt.”

 

 


| rerepepetitionon |

Posted: Dezember 16th, 2012 | Author: | Filed under: sound, word | No Comments »

die menschliche existenz baut sich aus repetition zusammen. der mensch ist nicht. er wiederholt sich. die essenz, die der existenz bisweilen als sinnhafte bürde auferlegt bzw. angeheftet wird, wird durch die wiederholung scheinkreiert. verschiedene zeitliche repetitionsklammern stehen zur verfügung. strukturbildende wiederholungen wie z. b. die jahreszeiten, die umlaufbahn des mondes, der tag & nacht-rhythmus etc. alltägliche rituelle und kulturelle zeichen und verständigungsweisen wie z. b. hände schütteln, guten tag-sagen oder verabschieden.

ist sinn also vielmehr ein sich aus wiederholung formendes produkt, ohne ein proprium, einen eigenen wesenskern zu besitzen? laden sich handlungs- und alltagsroutinen zu einem kulturgeschichtlichen habitus auf, der sich fortwährend repetiert und reproduziert, letztlich aber keine essenz beinhaltet?
untersucht man daraufhin den alltag auf repetitionsmuster, so wird deutlich, dass selbst feine und unmerkliche abläufe wiederholender natur sind. das kurbeln beim radfahren, das umblättern der seite eines buches, das husten, das ein- und ausatmen…

musik reiht sich hierbei nahtlos ein. rhythmus und takt, bassdrum und snare, strophe & refrain. das auf und ab der sinuskurve als grundgerüst elektronischer klänge. musik kann gar als prototyp repetitorischer exempel herangezogen werden. sie verwendet repetition mitunter als mittel zum zweck: der wiederkehrende bass-beat bei techno-tracks als basale und gleichzeitig transzendierende form der bewusstseinserweiterung. unendliche repetition als gefühl gewollten stillstandes, um das jetzt festzuhalten, um den nächsten morgen zu leugnen.

hierbei tritt die dialektik der repetition zum vorschein: sie ist allgegenwärtig und doch gibt es sie nicht. alles scheint sich in ständiger wiederholung abzubilden und doch ist kein moment wie der, der kurz zuvor gewesen ist. einatmen, ausatmen, und die welt hat sich bisweilen um eine entscheidende nuance verändert.

vor dem hintergrund dieser tatsache erscheint musik als konservierendes medium, als schuhschachtel für gefühle und erinnerungen, und der aktuelle trend zu elektronisch-repetierenden digitalen musikformen ist allzu nachvollziehbar. der entwurzelte mensch im flexiblen zeitalter der moderne versucht das geschehen in sinuskurven festzuhalten, repetitive räume zu kreieren, um vergänglichkeit und vergehen aufzuhalten..


| between sense and nonsense (i) – seven questions to.. alex canasta |

Posted: November 3rd, 2012 | Author: | Filed under: interview - 7 fragen.., sound, word | No Comments »

welcome to a new off-journal series. writing about music is one thing, but how about letting bands speak for themselves? first in row a wonderful danish pop-band called “alex canasta”. i happened to listen to their songs and especially “let it out” caught my ears, including every song on their album “reborn tonight”. line’s voice is clear, the instrumental sound is dense and the lyrics are worth listening to..

why does your band exist?  we can´t live without each other, and we can´t live without the music that appears when we´re together. 10 years is a long time hanging out with the same guys…that´s probably why i live with one of them.

one of your songs is called „let it out”– what do you want to let out?  all and everything in between. nothing is sacred though everything is. it sounds a bit confusing, but we totally get it. a typical alex canasta-dogma.

revolution is, when.. 10 years, 2 albums; if you want to make a revolution a keyword is certainly patience. if you´re able to control your impatience of reaching your goals, keep on believing and don´t compromise someday the revolution will happen. my revolution was learning to accept the fact that alex canasta are the slowliest producing band in the world. as i once said, there have to be time and space if you want things to evolve. that´s an “alex canasta”-fact.

i’d love to be in concert with..bruce springsteen on guitar, fiona apple on piano, lykke li on drums, leonard cohen on bass, ellie golding as my private dancer and kate bush doing the percussion-parts.

the best moment in your band life so far..the making of everything concerning safe inside: music, lyrics, videos and pictures and just knowing that we´re doing it together.

the greatest disaster.. that the poles are melting, and when simon is refusing to play a gig with us because of a big band tour..

i have no power to.. control nikolaj´s smart-ass-comments, my own temper and simon´s jazz guitar.

 

Alex Canasta

alex canasta line-up:
line on vocals & other music equipment
nikolaj on drums and other music equipment
simon on guitar and other music equipment

more on:
http://www.facebook.com/pages/Alex-Canasta-Music/292355674158319?ref=hl
http://alexcanasta.com/

| you call this post-hardcore? you must be a structuralist libertarian |

Posted: Oktober 13th, 2012 | Author: | Filed under: sound, word | No Comments »

 


| knistern – instrument der postmoderne |

Posted: September 15th, 2012 | Author: | Filed under: sound, word | No Comments »

dem spiegel des popdiskurses entgeht kein zucken. er herrscht über teil und gegenteil, sagt nie, wo es hingeht und ist doch schon immer angelangt, wohin sich müde geister streiten.

die gier ist ein trieb des menschen. kaum lässt der technische fortschritt es zu, werden parallelitäten abgebaut und in einer subparallelen struktur wieder aufgebaut. „parallelwelten“ (nadas) verschmelzen durch die möglichkeit der gleichzeitigkeit. digitale konnektiertheit heißt die globale devise, kommunikation und unabhängigkeit in einem.

die moderne ist folglich kein ort der stille. sie zeichnet sich durch dauerkommunikation und -information aus, durch eine unruhe in situationen des nichtkommunizierens. nicht selten mag ein spaziergang im wald unbehagen hervorrufen. der vergebliche griff zur hosentasche, zum stöpsel im ohr weckt erinnerungen an die elenden tage nach der letzten zigarette.

pop jedoch nimmt den überdruss vorweg. wohl wahr, das aufleben von dubstep kann just durch jene technologisch-digitale revolution begründet sein. ich sage: dubstep befriedigt die unbewusste sehnsucht nach ruhe, nach dem knistern im wald, nach dem reißzweig, der auf die glut geworfen wird, nach den monoton-dumpfen lauten der eigenen schritte. dubstep, electronica, minimal sind letztlich repetitive elemente, um funktionale stille zu schaffen. womöglich das arhythmische programm der postmoderne?

 


| baondsaloat |

Posted: August 30th, 2012 | Author: | Filed under: sound, word | No Comments »

indies szenedarling ist erwachsen geworden. der titel des neuen albums “sun” klingt wie das nachhallen eines schlages mitten auf die zwölf aller selbstzerstörungsfaszinaten. während sich die massen von (c)raop easy tragen lassen und der belanglosigkeit des alltags durch nicht minder sinnentleerten klangbrei entkommen wollen, versucht chan marshall ihre gitarre zu stimmen. um ein stückweit der pop-kompatibilität entgegenzukommen? “i’ve seen gypsies who made it all the way /and kept going, kept rolling with nowhere to go / nowhere to go.” (ruin) sie spielt ihre bekannte trumpfkarte aus, die unstete, zerbrechliche, verkratzte, unnachahmliche. mit jedem ton zwingt sie sich auf, infiltriert mit ihrer message, dass das leben nunmal keine feine schallplatte ist, die von keinem staubkorn oder kratzer der welt aus der spur gebracht werden kann, sondern ein gottverdammter oszillator, dessen ausschlag ein ums andere mal den gedeckten tisch abräumt.
doch ist ihr jene imperfektion abhanden gekommen, die sie in moon pix ausstrahlte. das verloren- und verlassensein inmitten der prärie von south carolina, oder inmitten der zivilisation? als bill callahan ihr gegenübersaß und sie akkordfolgen wieder und wieder und wieder wiederholte, back of your head, electric folk, electrifying folk, existentialist folk. sie spricht und denkt wie jack kerouac reiste: haltlos, ziellos inkohärent, bedingungslos. doch im gegensatz zu kerouac will sie das verstehen verstehen, unwissend, dass um die nächste ecke der unsinn wartet.

 


oh hidy hidy hidy what chatryin to prove
by hidy hidy hiding you’re not worth a thing