| nuevos sonidos: sophie hunger – danger of light |
Posted: Oktober 14th, 2012 | Author: elias | Filed under: word | No Comments »“why is it nobody knows we must go? / where is my revolution, revolution? / was that a flicker? / is that a fire? / is somebody knocking? / was that a sign? / that voice talking, is it mine? / calling, calling, calling all the time”
(rererevolution – sophie hunger)
wer nach vertrauten klänge auf der dritten platte der schweizerin sophie emili welti alias sophie hunger sucht, wird nicht ansatzweise enttäuscht. obligatorische dreisprachigkeit, beeindruckende instrumentalität und emotional-melodische gefühlsausbrüche durchziehen ihr repertoire, als wäre es ein leichtes, ton und text zwischen zwei pappdeckel zu pressen. beinahe jedes der 11 neuen stücke (+5 songs b-side cd) findet sein äquivalent auf der letzten platte (“1983″). ein kompliment? jein. die melodielinien bestechen, aber gleichen sich. der sound ist dicht, aber entwickelt sich nicht. die songtexte lehnen auf, aber wütend sind sie nicht. lediglich die genialischen posaunensoli vibrieren bis ins unterholz der gehörgänge.
mit “danger of light” spielt sophie hunger eine parttime-exilantin. sie verarbeitet eindrücke einer reise, in der die “auftritte unterbrechungen einer endlosen reise in einer endlosen landschaft sind” (die zeit, 06.10.11). sie schreibt: “ich bin nach hause (…) zurückgekehrt und vermisse amerika unheimlich. es war, als wäre ich auf der welt gewesen.” (ebd.)
hunger ist erschüttert und berauscht zugleich. “likelikelike” und “holy hells” wabern voll energie und euphorie, in “heharun” und “perpetrator” verarbeitet sie verschrobene klänge in jazz- und bluesmanier. im poppigen b-side-track “first we take manhattan” läuft sie zu höchstform auf; supertramp wären stolz auf sie. jeder bemühung zum trotz scheint der geist der americana vorbeigehaucht zu haben, ins delirische wanken kommt die hörerschaft nicht.
“chum u bring mi bald i z’wanke
i bi sicher i chönt doch chli tanze
wenn du mi bruuchsch derför”
(sophie hunger – z’lied vor freiheitsstatue)
die b-side lohnt, über die maßen. neben “first we take manhatten” und einem zugegebenermaßen mediocren dylan-klassiker arbeitet sophie hunger an “my oh my” weiter. in hungers früherer band “fisher” bereits in verschiedenen varianten performt, reift es nun zur perfektion heran, textlich wie instrumental. durch erhöhtes tempo, melodie- und gitarrenvariantionen und ein ausgedehnt orgiastisches ende. es steht jedoch abseits der platte, fern von new york.
(cf. http://www.kidam.tv/supports/images/111_g_289.jpg)
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