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| knistern – instrument der postmoderne |

Posted: September 15th, 2012 | Author: | Filed under: sound, word | No Comments »

dem spiegel des popdiskurses entgeht kein zucken. er herrscht über teil und gegenteil, sagt nie, wo es hingeht und ist doch schon immer angelangt, wohin sich müde geister streiten.

die gier ist ein trieb des menschen. kaum lässt der technische fortschritt es zu, werden parallelitäten abgebaut und in einer subparallelen struktur wieder aufgebaut. „parallelwelten“ (nadas) verschmelzen durch die möglichkeit der gleichzeitigkeit. digitale konnektiertheit heißt die globale devise, kommunikation und unabhängigkeit in einem.

die moderne ist folglich kein ort der stille. sie zeichnet sich durch dauerkommunikation und -information aus, durch eine unruhe in situationen des nichtkommunizierens. nicht selten mag ein spaziergang im wald unbehagen hervorrufen. der vergebliche griff zur hosentasche, zum stöpsel im ohr weckt erinnerungen an die elenden tage nach der letzten zigarette.

pop jedoch nimmt den überdruss vorweg. wohl wahr, das aufleben von dubstep kann just durch jene technologisch-digitale revolution begründet sein. ich sage: dubstep befriedigt die unbewusste sehnsucht nach ruhe, nach dem knistern im wald, nach dem reißzweig, der auf die glut geworfen wird, nach den monoton-dumpfen lauten der eigenen schritte. dubstep, electronica, minimal sind letztlich repetitive elemente, um funktionale stille zu schaffen. womöglich das arhythmische programm der postmoderne?

 



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